Deutsche Hallenmeisterschaften in Leipzig
Sie hat es wieder getan: Vera Coutellier vom ASV Köln hat gestern bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig die Bronzemedaillen über 1.500 Meter geholt. Es war bereits die dritte Medaille in Folge bei Deutschen Hallenmeisterschaften für die 28 Jahre alte Zahnärztin. Insgesamt ist sie jetzt seit 2019 neunmal bei Deutschen Meisterschaften in der Halle oder im Freien über 1.500 Meter gestartet und hat dabei sieben Medaillen geholt (4x Silber und 3x Bronze).
Die Medaille in Leipzig war hart erarbeitet. Bei Bummeltempo gerieten durch ständige Positionswechsel bis zur 1.000-Meter-Marke fast alle der zwölf Finalistinnen mehrmals ins Stolpern. 300 Meter vor dem Ziel ging dann Vera Coutellier an die Spitze. Genau in dem Moment, als hinter ihr die Mitfavoritin Nele Weßel (TV Waldstraße Wiesbaden) stürzte. Die Kölnerin führte das Feld bis auf die Zielgerade, wo sie dann zwar von Siegerin Gesa Krause (Silvesterlauf Trier e.V.; 4:24,31 min) und Verena Meisl (TV Wattenscheid 01; 4:24,53 min) überspurtet wurde, aber in 4:24,54 Minute die Bronzemedaille für den ASV Köln sicherte – vor Nele Weßel, die sich noch einmal aufgerappelt hatte und in 4:24,78 Minuten knapp hinter Vera Coutellier als Vierte ins Ziel kam.
„Es war ein chaotisches Rennen. Ich bin froh, dass ich sturzfrei durchgekommen bin. Am Ende habe ich die Flucht nach vorn gesucht, um aus Getümmel rauszukommen“, sagt Vera Coutellier, die sich direkt nach dem Rennen ärgerte, nicht noch weiter vorn gelandet zu sein. Schließlich fehlte zu Silber nur eine Hundertstel. „Mit etwas Abstand bin ich aber glücklich mit Bronze. In so einem Rennen kann man schnell mal stürzen und ganz leer ausgehen“, so die ASV-Athletin.
Ihren nächsten Start peilt sie am kommenden Wochenende bei den Deutschen Staffelmeisterschaften in der Halle an. In Dortmund hat sie zusammen mit Inken Terjung und Sarah Schmitz eine Silbermedaille zu verteidigen. Vor einem Jahr wurde das ASV-Trio in der Besetzung Coutellier, Terjung und Kim Uhlendorf Zweite. Dass die Form der ASV-Läuferinnen aus der Trainingsgruppe von Moritz Elze stimmt, bewies auch Inken Terjung in Leipzig: Die 800-Meter-Läuferin verpasste das Finale der besten Acht nur um Haaresbreite. In 2:09,66 Minuten fehlten ihr als Gesamtneunter lediglich fünf Hundertstelsekunden zum Finaleinzug.
Den schaffte dagegen Sprinter Chidiera Onuoha. Nach 6,78 Sekunden im Vorlauf und 6,74 Sekunden im Halbfinale stand er schließlich als einer der acht schnellsten Deutschen im Finale über 60 Meter. Doch die Medaillen gingen mit Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar), Aleksandr Askovic (LG Stadtwerke München; beide 6,61 sec) und Robin Ganter (MTG Mannheim; 6,62 sec) an andere. Um in den Kampf um Edelmetall einzugreifen, hätte „Chidi“ Onuoha seine Bestleistung, die er in diesem Winter von 6,72 auf 6,65 Sekunden gesteigert hat, noch einmal deutlich verbessern müssen.
„Es ist toll, dass Chidi es in sein erstes Männerfinale geschafft hat. Das war eine wichtige Erfahrung“, kommentiert ASV-Cheftrainer Tom Oeppert das Ergebnis. „Im Endlauf hat er sich aber eindeutig unter Wert verkauft. Nach der starken Zeit von Erfurt ist das ein wenig enttäuschend, aber alles in allem war es trotzdem eine sehr erfolgreiche Hallensaison für ihn.“