Sensationelle Ergebnisse für unsere ASV-Athlet*innen bei EM in München

BEAUTIFUL SPORTS/Flatemersch

Lea Meyer läuft mit grandiosem Rennen auf Rang zwei über 3.000-m-Hindernis | Joshua Hartmann Fünfter über 200 Meter

Lea Meyer vom ASV Köln hat im 3.000-Meter-Hindernisfinale bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in München sensationell die Silbermedaille gewonnen. Nur die albanische Top-Favoritin Luiza Gega war schneller als der deutsche Hindernis-Shooting-Star des ASV Köln. Gega gewann in 9:11,31 Minuten vor Meyer, die nach 9:15,35 im Ziel war und ihre Bestzeit deutlich unterbot. Dritte wurde die Britin Elizabeth Bird in 9:23,18.

Nach ihrem unglücklichen Auftritt bei den Weltmeisterschaften in Eugene, als sie im Vorlauf gleich am ersten Hindernis hängenblieb, kopfüber in den Wassergraben stürzte und das Rennen dennoch tapfer beendete, hatte die 24-Jährige in München bereits einen ganz souveränen Vorlauf abgeliefert. Als Siegerin qualifizierte sie sich sicher in 9:39,55 Minuten für das Finale, in dem sie dann für eine der größten Überraschungen dieser EM sorgte. Und das, obwohl sie sich kurz nach der WM von Eugene auf der Fahrt ins Höhentrainingslager nach St. Moritz auch noch Corona eingefangen hatte.

Lea Meyer lief im Olympiastadion in ihrem ersten großen internationalen Finale ein mutiges Rennen. Vom Start weg orientierte sie sich im vorderen Bereich des Feldes und lag auf den ersten zwei Kilometern nie schlechter als Platz fünf. An der Spitze bestimmte währenddessen Luiza Gega gefolgt von der Britin Elizabeth Bird durchweg das Tempo. Zeitweise sah es dann so aus, als würden Gega und Bird um Gold und etwas weiter zurück Meyer und die Britin Aimee Pratt um Bronze kämpfen. Doch es war die 24-jährige Lea Meyer, die sich von Pratt absetzte und dann schließlich auch noch Bird ein- und überholte. Während Gega souverän zum Gold lief, feierte Lea Meyer einen Erfolg, der ein Turbo für ihre zukünftige Karriere sein kann.

Getragen vom Publikum im Münchner Olympiastadion

„Gefühlt hatte ich die ganze Zeit ein Lächeln auf den Lippen“, sagte sie hinterher, „ab 2.000 Meter habe ich gedacht, das ist dein Rennen. Die Massen haben mich getragen. Am letzten Wassergraben habe ich nur gedacht: Jetzt konzentriere dich, versuche auf den Balken draufzutreten.“ Die Medaille wollte sie sich nicht mehr nehmen lassen und widmete dann Silber dem langjährigen Bundes- und ASV-Trainer Henning von Papen, der sie bis zu seinem Krebstod im Januar betreut hatte. Danach bedankte sich bei ihrem neuen Coach Tobias Kofferschläger: „Er hat mich so super aufgenommen, den beiden verdanke ich alles.“

Lea Meyer hatte sich im vergangenen Jahr mit einer überraschenden Steigerung von 9:54,84 Minuten auf 9:29,26 für die Olympischen Spiele qualifiziert. In Tokio verpasste sie das Finale ebenso wie bei der WM im Juli in Eugene, wo sie im Vorlauf Pech hatte und in den Wassergraben stürzte. Nachdem sie sich in dieser Saison zuvor bereits auf 9:25,61 Minuten gesteigert hatte, verbesserte sie sich im EM-Finale enorm auf 9:15,35 Minuten. Damit erreichte sie auch bezogen auf die Zeit die europäische Spitze - und das zum perfekten Zeitpunkt im EM-Finale. „Heute hat alles zusammengepasst. Es ist eine Stärke von mir, aufzustehen und stärker zurückzukommen, wenn ich gefallen bin“, sagte die Kölner Studentin, die später Grundschullehrerin werden will.

Joshua Hartmann sprintet auf Rang fünf über 200 Meter

Mit Sprinter Joshua Hartmann stand bereits am Freitagabend ein weiterer ASV-Athlet in einem EM-Finale im Münchner Olympiastadion. Der 23-Jährige hatte sich im Halbfinale mit der neuen persönlichen Bestzeit von 20,33 Sekunden als erster Deutscher seit 1986 für ein 200-Meter-Finale bei einer EM qualifiziert. Bei seine Einzel-Finalpremiere war er dann nicht ganz so schnell wie im Halbfinale und konnte in den Kampf um Edelmetall noch nicht ganz eingreifen. In 20,50 Sekunden erreichte der ASV-Sprinter als Fünfter das Ziel. Seine tolle Form hatte er bereits am Freitagmorgen im Vorlauf mit der deutschen 4x100-Meter-Staffel unterstrichen. Der Kölner lieferte als zweiter Läufer ein ganz starkes Teilstück ab, und das Team verbesserte trotz auf Sicherheit angelegter Wechsel den deutschen Rekord auf 37,97 Sekunden.

BEAUTIFUL SPORTS/KJPeters

Das könnte Sie auch interessieren