OBI Brückenlauf des ASV Köln feiert nach Corona-Pause erfolgreiches Comeback

EM-Star Lea Meyer gibt trotz Fußverletzung den Startschuss | 1470 Läufer genießen Strecke über vier Kölner Rheinbrücken

Der OBI-Brückenlauf des ASV Köln ist nach zwei Jahren Coronapause zurück. Und 1470 Läuferinnen und Läufer genossen am Sonntagvormittag trotz des trüben Wetters das Kölner Rheinpanorama aus allen Perspektiven. Am schnellsten waren dabei im Frauenfeld über 16,2 Kilometer drei Läuferinnen vom veranstaltenden ASV Köln: Der Sieg ging an Vera Coutellier in 1:05:07 Stunden. Auf Rang zwei lief ihre Trainingskollegin Sarah Schmitz (1:06:03 h). Dritte wurde Alice Lüchtenfeld (1:06:21 h).

Wie stark die Leistung von Vera Coutellier an ihrem 27. Geburtstag war, zeigt die Tatsache, dass beim OBI-Brückenlauf lediglich sieben Männer vor der Zahnärztin im Ziel waren, die seit Jahren zu den stärksten deutschen Läuferinnen über 1.500 Meter zählt. Schnellster Mann auf der Strecke, die über vier Kölner Rheinbrücken führte und wegen Baustellen kurzfristig von den geplanten 15,5 auf 16,2 Kilometer verlängert werden musste, war Michael Grysko von der LG Wuppertal, der sich in 1:00:31 Stunden gegen Janning Trumann (Mach3 Köln/1:02:09 h) durchsetzte.

Neben den 16,2 Kilometern war auch eine 5,5 Kilometer lange Runde im Angebot. Hier setzte sich bei den Frauen mit Inken Terjung ebenfalls eine ASV-Mittelstrecklerin aus der Gruppe von Coach Moritz Elze durch. Sie gewann in 22:41 Minuten, während der Sieg bei den Männern mit 19:51 Minuten an Roman Hopp von den Hennefer Laufbuben ging.

Den Startschuss zum 41. Kölner Brückenlauf hatte mit Lea Meyer die derzeit wohl bekannteste Kölner Läuferin gegeben. Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in München hatte die 25 Jahre alte ASV-Athletin mit ihrer Sensationssilbermedaille über 3.000 Meter Hindernis ganz Sportdeutschland begeistert. Beim OBI-Brückenlauf erklomm sie trotz einer großen Plastikschiene am Fuß das Sprecherpodest, um nach einem Interview mit Moderator Tom Bartels die Freizeitläuferinnen und -Läufer mit einigen guten Tipps auf die Strecke zu schicken.

Dabei erklärte sie auch, wie es zu ihrem Handicap gekommen ist: „Ich habe mir beim Rennen in Brüssel einen zweifachen Außenbandriss und einen Talusbruch zugezogen“, erklärte Lea Meyer, die bei dem zur Diamond League gehörenden Meeting Anfang September eigentlich eine weitere neue Bestzeit angepeilt hatte, nachdem sie sich im EM-Finale von München auf 9:15:35 Minuten gesteigert hatte.

Doch am Hindernis vor dem Wassergraben kollidierte sie mit einer Gegnerin und kam bei der Landung im Wasser unkontrolliert mit dem Fuß auf. Jetzt muss sie nach Aussage der behandelnden Ärzte sechs Wochen bis drei Monate pausieren, bis der Bruch des Knochens ausgeheilt ist, der im Sprunggelenk den Fuß mit Waden- und Schienbein verbindet. „Immerhin bin ich um eine Operation noch herumgekommen. Jetzt hoffe ich, dass ich so schnell wie möglich wieder ins Training einsteigen kann“, sagte sie.

Im Rahmen der Siegerehrung des OBI- Brückenlaufs wurde sie dann zusammen mit Joshua Hartmann vom langjährigen ASV-Präsidenten und jetzigem Verwaltungsrat-Vorsitzenden Günter Dibbern im Namen des ganzen ASV Köln für ihre grandiosen Leistungen in der Saison 2022 ausgezeichnet. Joshua Hartmann hatte bei der EM als erster Deutscher seit 1986 ein 200-Meter-Finale bei Europameisterschaften erreicht und war bereits im Juni mit der deutschen 4x100-Meter-Staffel in 37,99 Sekunden deutschen Rekord gelaufen. Außerdem schob er sich 2022 mit 20,33 Sekunden auf Rang fünf der ewigen deutschen Bestenliste über 200 Meter vor.

Anschließend zog ASV-Geschäftsführer Alexander Mronz ein zufriedenes Fazit des Restarts des Traditionslaufs, auch wenn der, bedingt durch unsortierte Streckenposten, erst knapp 20 Minuten verspätet gestartet werden konnten. Beim ASV ist man vor allem dankbar, dass Hauptsponsor OBI trotz des zweifachen coronabedingten Ausfalls sowohl dem Brücken- als auch dem Nachtlauf im Mai treu geblieben ist. „Dafür möchte ich noch einmal ausdrücklich Danke sagen. Wir sind stolz, einen so zuverlässigen Partner zu haben“, sagte Alexander Mronz.

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